Briefkopf
Der oberste Teil deines Anschreibens ist der Briefkopf. Hier bringst du folgende Informationen unter:
- Absender
- Empfänger
- Ort und Datum
- Betreff
- Anrede
So ist der Briefkopf im Anschreiben beispielsweise formatiert:

Absender- und Empfängerdaten
Im oberen Bereich des Anschreibens nennst du zuerst rechtsbündig deine Adresse. Mit etwas Abstand darunter kommt an den linken Rand die Anschrift des Unternehmens inklusive des Ansprechpartners.
Ort und Datum
Ort und Datum kommen in die gleiche Zeile wie der Empfänger. Diese formatierst du allerdings rechtsbündig. Sie lauten zum Beispiel so:
- „Erfurt, den 02.01.2022”
- „Magdeburg, 21. Mai 2022”
Betreff
Zwei Zeilen darauf kommt linksbündig der Betreff. Dieser sagt dem Empfänger direkt, worum es in deinem Anschreiben geht. Formuliere den Betreff knapp und hebe ihn durch Fettdruck hervor.
Der Betreff enthält das Schlagwort „Bewerbung” und beschreibt, auf welches Praktikum du dich bewirbst. Hier kannst du auch das Eintrittsdatum nennen. Hat das Unternehmen mehrere Standorte, dann nenne auch den Ort.
Der Betreff lautet zum Beispiel so:
„Bewerbung um einen Praktikumsplatz im Bereich Marketing und Sales“
„Bewerbung für ein Praktikum bei Auta-KFZ GmbH ab dem 30.06.2022”
Anrede
Weitere zwei Zeilen darunter folgt dann die Anrede, möglichst namentlich. Verwende eine höfliche und klassische Anrede wie „Sehr geehrte Frau Muster,” und setze nach ihr ein Komma.
Tipp: Finde deinen Ansprechpartner heraus
Wende dich im Anschreiben direkt an deinen Ansprechpartner. So wirkt deine Bewerbung viel freundlicher und die Person fühlt sich sofort angesprochen.
In den meisten Fällen erfährst du den Namen des Ansprechpartners aus der Stellenausschreibung. Ansonsten kannst du das Unternehmen selbstständig telefonisch kontaktieren und nachfragen.
Schreibe „Sehr geehrte Damen und Herren” nur, wenn du den Ansprechpartner nicht ausfindig machen kannst – versuche das aber eher zu vermeiden.
Einleitung
Der Einleitungssatz deines Anschreibens ist der Wichtigste. Hier geht es darum, in 2-3 Sätzen die Aufmerksamkeit des Lesers zu wecken und ihn auf den Rest der Bewerbung neugierig zu machen.
Beschreibe zunächst deine eigene Situation. So weiß der Arbeitgeber sofort, mit wem er es zu tun hat und was du mit dem Anschreiben bewirken möchtest.
„aktuell studiere ich Bank- und Finanzwirtschaft und möchte mein Pflichtsemester bei der Commerzbank absolvieren.”
Beginne dein Anschreiben mit deinem überzeugendsten Argument. Stehst du noch am Beginn deiner beruflichen Laufbahn, kannst du im Bewerbungsschreiben fürs Praktikum vor allem mit Motivation und Persönlichkeit punkten.
„suchen Sie einen motivierten und teamfähigen Praktikanten mit leidenschaftlichem Interesse für das Bankenwesen und ersten Praxiserfahrungen, dann müssen wir uns unbedingt kennenlernen.”
Der Arbeitgeber will außerdem wissen, warum du dich bei seinem Unternehmen bewirbst. Um diese Frage zu beantworten, beziehe dich auf die ausgeschriebene Praktikumsstelle, ein vorheriges Telefonat oder beschreibe, wie du auf das Unternehmen aufmerksam geworden bist.
„nachdem ich auf der connecticum Karrieremesse Ihren Stand besucht habe, war ich begeistert von der Qualität der Gespräche mit Ihren Kollegen. Unternehmen XY sieht die Zukunft des Bankwesens in modernen Technologien. Die Möglichkeiten dieser Entwicklungen möchte ich ergreifen und sie tatkräftig Ihrer der Mission unterstützen, [Unternehmensmission einfügen].”
Achtung: Individueller Bezug zum Unternehmen
Der Arbeitgeber muss sich von Anfang an direkt angesprochen fühlen. Informiere dich also nicht nur zur Praktikumsstelle, sondern auch allgemein zum Unternehmen. Gehe dann auf diese Informationen ein, um zu zeigen, dass du dich mit dem Unternehmen beschäftigt hast. Mögliche Inhalte, auf die du eingehen kannst, sind:
- Status des Unternehmens (z. B. größtes Unternehmen der Branche oder der Region)
- Wertekompass und Unternehmenskultur (z. B. Nachhaltigkeit, moderne Denkweise)
- Vorteile für Praktikanten (z. B. Einblick in verschiedene Bereiche)
Der individuelle Bezug zeigt dem Arbeitgeber auch, dass es sich nicht um eine Massenbewerbung handelt. Diese werden in der Regel sofort aussortiert und nicht weiter beachtet.
Formuliere die Einleitung knackig, selbstbewusst und nutze starke Verben. Vermeide Floskeln wie „hiermit bewerbe ich mich” oder „Ihre Anzeige hat mein Interesse geweckt”. Verfasse stattdessen einen aussagekräftigen und individuellen Einleitungssatz.
Beispiele:
„vielen herzlichen Dank, für das persönliches Gespräch am vergangenen Montag. Das Gespräch hat meinen Wunsch, ein Praktikum in Ihrem Betrieb zu absolvieren nur bestärkt. Ich bin überzeugt davon, dass ich Ihr Team mit meiner Persönlichkeit und meiner Lernbereitschaft ideal ergänze und wir gemeinsam gute Arbeit leisten können.”
Hauptteil
Nach der Einleitung folgt der Hauptteil. Hier gehst du auf das Unternehmen und die ausgeschriebene Stelle ein und zeigst, dass du die geforderten Voraussetzungen erfüllst. Hebe hervor, warum das Praktikum zu dir passt und dass du den nötigen Hintergrund und die Interessen mitbringst.
Filtere aus der Stellenanzeige heraus, welche Qualifikationen, Kenntnisse, Fähigkeiten und Stärken Praktikanten mitbringen müssen. Sätze wie „Ich werde alle Aufgaben erledigen können.” oder „Ich bin motiviert und fleißig.“ sind hier allerdings wenig hilfreich. Zeige stattdessen mit präzisen, aussagekräftigen Argumenten und Beispielen, dass du perfekt zur Stelle als Praktikant passt.
Gehe außerdem auf die Aufgaben, die dich im Praktikum erwarten, ein. Schließlich sucht das Unternehmen aktive Unterstützung. Im besten Fall hast du schon z. B. im Rahmen eines Praxissemesters, Nebenjobs oder Schülerpraktikums Erfahrungen gemacht, die du hier einbinden kannst.
Hast du keine beruflichen Erfahrungen, versuche, Beispiele aus deinem persönlichen Leben zu finden und einen Bezug herzustellen. Überzeugen kannst du auch mit z. B.
- Interessanten Projekten im Rahmen des Studiums
- Charaktereigenschaften und Soft Skills (z.B. Teamfähigkeit, Flexibilität)
- Relevanten Kenntnissen (z.B. Sprach- oder IT-Kenntnissen)
- Besonders guten Leistungen (z.B. in einem Schul- oder Studienfach, bei Wettbewerben etc.)
- Ehrenamtlichen Tätigkeiten
- Privaten Jobs (z.B. Nachhilfelehrer, Babysitter)
- Auslandsaufenthalten
- Speziellen Talenten
- Hobbys und Interessen, die zum Praktikum passen
Auch bei diesen gilt es, sie nicht einfach nur aufzulisten. Erkläre stattdessen genau, was sie dir bringen und wie sie dir im Praktikum helfen werden.
Ein paar Beispiele:
„Als Mitglied der Studienvertretung der BWL-Fakultät meiner Universität bin verantwortlich für die Organisation von Veranstaltungen, die Kommunikation und die Finanzen. In einem Betriebspraktikum in Ihrem Unternehmen möchte ich nun meine Kenntnisse und Fähigkeiten in einem Unternehmen ausbauen und anwenden.”
„Die Arbeit mit Kindern ist mir bereits sehr vertraut, da ich viele Jahre Babysitterin der Nachbarskinder war. Bei einem Praktikum im Kindergarten werde ich die Erzieherinnen tatkräftig zu unterstützen.”
„Im Krankenhaus ist es vor allem wichtig, selbst unter Stress und nach stundenlanger Belastung konzentriert zu sein, Entscheidungen schnell zu treffen und Anweisungen zuverlässig durchführen zu können. Als langjähriger Leistungssportler bringe ich die körperlichen Voraussetzungen und auch die mentale Disziplin, die für den Praktikumsplatz notwendig sind, mit.”
„Mathematik, Physik, Mess- und Regelungstechnik sind die Fächer, in denen ich im Studium die besten Leistungen erbringe. Außerdem spezialisiere ich mich auf Thermodynamik und interessiere mich immens für die aktuellen technischen Entwicklungen dieses Themenfeldes. Als Praktikant in Ihrem Betrieb unterstütze ich Ihr Team von Ingenieuren mit meinem fundierten und aktuellem Wissen.”
„Bei meinem dreimonatigen Work & Travel in Argentinien habe ich meine Sprachkenntnisse, interkulturelle Kompetenz und Kommunikationsfähigkeiten unter Beweis gestellt. Im Rahmen des Praktikums in Ihrer Marketingabteilung verbinde ich das theoretische Wissen aus dem Studium mit meinen direkten kulturellen Erfahrungen, um sie tatkräftig zu unterstützen.”
Formuliere die Argumente im Hauptteil möglichst knapp, direkt und präzise. Versuche außerdem, deinen Argumenten eine logische Reihenfolge zu geben und einen roten Faden herzustellen.
Dein Anschreiben sollte sich angenehm lesen und nachvollziehbar sein. Unterteile den Fließtext daher in sinnvolle Absätze. Ein Absatz sollte nicht länger als sieben Zeilen sein.
Schluss
Der Schlusssatz der Bewerbung besteht aus 1-3 Sätzen und bringt dein Anschreiben auf den Punkt. Hier betonst du nochmals dein stärkstes Argument und gehst auf deinen Mehrwert für das Unternehmen ein. Unterstreiche, was du als Praktikant bietest und warum das Unternehmen von dir profitieren wird. Gut kommt auch, wenn du bekräftigst, dass du dich auf den ersten Schritt ins Berufsleben freust.
Tipp: Gehe auf eine mögliche Festanstellung ein
Manche Unternehmen hoffen, unter den Praktikanten zukünftige Mitarbeiter zu finden. In der Stellenanzeige lautet das z. B. „Mit Aussicht auf Festanstellung/Lehrstelle/Ausbildung”.
Möchtest du nach dem Praktikum eine feste Stelle antreten, dann erwähne es unbedingt im Schlusssatz. So zeigst du aufrichtiges Interesse und den Willen für eine längerfristige Zusammenarbeit.
Außerdem erwähnen solltest du Angaben, die in der Stellenausschreibung gefordert sind. Das können z. B. Einstiegsdatum oder Praktikumszeitraum sein. Auch eventuelle Bedingungen kannst du hier kurz nennen.
Das Wichtigste im Schlusssatz ist die Aufforderung zu einem Vorstellungsgespräch. So deutest du den nächsten Schritt des Verantwortlichen an und bewegst ihn dazu, dich einzuladen.
Wichtig ist, den Abschluss höflich, freundlich und selbstbewusst abzuschließen. Konjunktive gehören nicht in den Schlusssatz. Formulierungen mit „würde” oder „könnte” sind hier Fehl am Platz.
Ein überzeugender Schlusssatz lautet zum Beispiel so:
„Ich bin schon sehr gespannt darauf, Sie als Praktikant in Ihrem Team zu unterstützen und so den ersten großen Schritt ins Berufsleben zu setzen. Einem baldigen Vorstellungsgespräch, bei dem ich Sie noch mehr von meiner Eignung überzeugen werde, sehe ich jetzt schon mit Freude entgegen.”
„Ich freue mich schon sehr darauf, in Ihrem Unternehmen mein Wissen in Erfahrungen und Erfolge umzuwandeln. Gerne stelle ich mich Ihnen bei einem Vorstellungsgespräch näher persönlich vor.”
„Gerne ergänze ich als belastbarer, motivierter und engagierter Praktikant ab dem 2.8.2022 Ihr Team. Unserem Kennenlerngespräch sehe ich schon jetzt mit Freude entgegen. Für eine mögliche Festanstellung in der Zukunft interessiere ich mich ebenfalls außerordentlich.”
Grußformel und Unterschrift
Unter dem letzten Abschnitt folgen mit ein paar Zeilen Abstand Datum und Unterschrift. Am besten eignet sich eine klassische Grußformel wie „Mit freundlichen Grüßen”. Nach dem Gruß setzt du kein Komma.
Unter dem Gruß lässt du wieder ein paar freie Zeilen und schreibst dann deinen vollständigen Namen. Deine Unterschrift setzt du über den Namen.
Im Anschreiben sieht das beispielsweise so aus:

Das Datum und die Unterschrift belegen, dass alle Angaben aktuell und wahr sind. Vergiss sie daher nicht!
Auch, wenn du deine Bewerbung online verschickst, benötigt sie eine eigenhändige Unterschrift. Hast du ein Grafiktablett, kannst du sie digital signieren. Ansonsten scannst du deine Unterschrift ein und fügst die Grafik an entsprechender Stelle ein.
Anlagen
Optional im Anschreiben kannst du ganz unten eine Liste mit den Anlagen erstellen. Gängig ist diese Anlagenliste vor allem bei Bewerbungen in konservativen Branchen.
Das Anlagenverzeichnis ist eine Liste mit den Unterlagen, die in deiner Bewerbung nach dem Anschreiben folgen. Erstelle dieses Verzeichnis nur, wenn du ausreichend Platz hast.
So sieht das z. B. aus:
„Anlagen
– Lebenslauf
– Universitätszeugnis
– Führerschein”
Lebenslauf für das Praktikum
Der Lebenslauf ist, neben dem Anschreiben, der zentrale Bestandteil der Bewerbung um den Praktikumsplatz. Heutzutage ist der tabellarische Lebenslauf die gängigste Form. Der Lebenslauf ist 1-2 Seiten lang.
Der Lebenslauf bei Schülern, Studenten und Berufseinsteigern kann kürzer ausfallen, da diese Bewerbergruppen noch wenig Berufserfahrung haben. Das ist Arbeitgebern bekannt und ein einseitiger Lebenslauf reicht vollkommen aus.
Der tabellarische Lebenslauf sieht folgendermaßen aus: